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Ratschläge, Erziehungs- und Gesundheitstipps

Das Zwergkaninchen

Fälschlich immer wieder als Hase bezeichnet ist es das Wunschtier Nummer Eins für Kinder geworden. Klein, handlich, kuschelig und mit großen Knopfaugen hat es schnell ein Kinderherz erobert.

Seit vielen Jahrzehnten kennt man Kaninchen schon als Haustiere, doch eher als Nahrungsreserve und Pelzlieferant. Inzwischen gibt es mehr als 35 verschiedene Rassen mit über 300 anerkannten Farbvariationen.

Bei der Anschaffung steht man vor der Qual der Wahl, denn es gibt unzählige von Mischrassen in allen Größen, die oftmals die normale Größe eines Zwerges überschreiten. Ein Laie hat nicht selten Probleme, in einer Zoohandlung beim Angebot der vielen Babys zu erkennen, ob es sich tatsächlich um ein echtes Zwergkaninchen handelt. Um sicher zu gehen und nicht nach wenigen Wochen erkennen zu müssen, dass man hat einen "Riesen" herangezogen hat, geht man besser zu einem der zahlreichen Züchter, bei denen man in der Regel auch sonst sehr gut beraten wird. Bei der Anschaffung sollte das Tier nicht jünger als 8-12 Wochen sein. Jüngere Hoppel sind viel zu empfindlich und bei der zu frühen Trennung von der Mutter fehlt ihnen die nötige psychisch-soziale Grundausstattung. Sie leiden dann ein Leben lang unter extremer Schreckhaftigkeit und Verhaltensstörungen.

Kaninchen haben einen relativ hohen Platzbedarf. Die Behausung, die eigentlich auch nur als Schutzvorrichtung bzw. Höhlenersatz dienen soll, muss groß genug sein. Je größer desto besser. Der Standort in der Wohnung muss gut bedacht werden. Es darf nicht zu laut darf sein. Tagsüber ist beispielsweise das Schlafzimmer ein idealer Ort und Nachts kann das Kaninchen abgedeckt im ruhigen Flur oder Badezimmer stehen. Vor Zugluft ist der Zwerg unbedingt zu schützen (beim Lüften der Räume: Käfig abdecken). Eine ausschließliche Käfighaltung sollte es nicht geben. Eine Stunde Freilauf täglich, vielleicht auf 3x20 Minuten verteilt, sollten zur Selbstverständlichkeit werden - natürlich nicht ohne Aufsicht, denn zu viele Gefahren lauern und außerdem könnte der Zwerg versuchen, das Mobiliar "umzugestalten".

Zum Trinken eignet sich eine Flasche mit Ventil. Dies gewährleistet sauberes Trinkwasser. Der Futtertopf sollte am besten aus Stein oder Keramik sein. Wichtig ist eine Metallraute für das täglich frische Heu. Gerne fressen Kaninchen auch Obst und Gemüse (Äpfel, Karotten, Salat), auch mal getrocknetes Brot oder Brötchen. Aber bitte keinen Kohl verfüttern. Nicht alles Grüne aus dem Garten bekommt dem Langohr. Frisst das Kaninchen seinen eigenen Kot, besteht kein Grund zur Panik. Es frisst den sogenannten Blindarmkot. Er ist für das Kaninchen lebenswichtig und enthält wichtiges Vitamin B. Frisst oder trinkt ihr Hausgenosse einen Tag nicht, klebt der Po voll Stuhl oder ist der Bauch gebläht, dann sollte man schnellstmöglich und ohne Hektik den Tierarzt aufsuchen.

Ein tierischer Kamerad wäre schön für das Hoppeltier. Voraussetzung dafür ist natürlich genügend Platz. Ein Meerschweinchen passt hierfür nicht immer. Ratsam sind zwei gleichaltrige Tiere, die sich schon kennen. Böckchen kastriert man am besten gleich, so entstehen keine Probleme mit Nachwuchs oder sonstigen "Kämpfchen". Die Haltung zweier Männchen geht selten geht auf Dauer gut. Zwei weibliche Tiere vertragen sich dagegen eher. Auch in Gesellschaft mit Chinchillas können sich dicke Freundschaften entwickeln. Doch unbedingt sollte man die Tiere langsam aneinander gewöhnen, so kommt es selten zu Revierkämpfen.

Der Drang des Tieres nach selbstgewählter Ruhe muss respektiert werden. Kaninchen brauchen diese Verschnaufpausen, dies muss vor allem Kindern bei der Haltung erklärt werden.